





[Craft Beer verbindet die Welt]
In den letzten zehn Jahren hat sich Craft Beer von einem einfachen Getränk zu einem globalen Phänomen entwickelt, das lokale Kulturen und Leidenschaften widerspiegelt. Seine bemerkenswerte Verbreitung in Japan – auch hier in Kyoto – und auf der ganzen Welt macht es zu einer Kraft, die „die Welt verbindet“.
Früher stand Bier für massenproduzierte, einheitliche Lagerbiere großer Hersteller. In den 2010er Jahren änderte sich die Situation jedoch dramatisch, als landesweit kleine Brauereien entstanden, die „lokale Biere“ herstellten. Nach Angaben der National Tax Agency stieg die Zahl der Unternehmen mit einer Bierherstellungslizenz in Japan seit Mitte der 2010er Jahre sprunghaft an und soll mittlerweile über 900 betragen. Im ganzen Land werden einzigartige Biere unter Verwendung lokaler Spezialitäten und Terroir gebraut, sodass Reisende und Geschäftsreisende „ein Glas genießen können, das es nur an diesem Ort gibt“.
Diese Bewegung geht über Japan hinaus und gewinnt weltweit an Dynamik, insbesondere in den Vereinigten Staaten und Europa. In den USA lag die Zahl der Brauereien, die 2014 bei etwa 3.400 lag, im Jahr 2023 bereits bei fast 10.000. Auch in China, Südostasien und Südamerika entstehen neue Brauereien, die vielfältige Biere herstellen, die in ihrer jeweiligen Kultur und ihrem Klima verwurzelt sind. Kürzlich habe ich in Singapur in einer Brauerei in einem Hawker Center ein tropisches Bier mit Guavenaroma entdeckt. In Shanghai habe ich ein Double IPA mit einem zarten Grüntee-Aroma genossen. Beide waren unverwechselbare Craft-Biere, die lokale Zutaten und das lokale Klima nutzten. Wenn man auf Reisen ein Glas in der Hand hält, kommt oft ganz natürlich ein Gespräch mit dem Personal oder anderen Gästen zustande, und mir wird bewusst, wie wichtig Craft-Bier für die Verbindung zwischen Menschen ist.
Hier ist eine interessante Anekdote: Gordon Bowker, einer der Gründer der globalen Kaffeehauskette Starbucks, war 1981 Mitbegründer der Redhook Brewery in Seattle. Er übertrug das bei der Kaffeeröstung erworbene Qualitätsbewusstsein auf das Bierbrauen und schuf unter dem Motto „Bierliebhaber verdienen Auswahl“ unverwechselbare Craft-Biere, die zu dieser Zeit in Amerika noch selten waren. Das in Seattle, Washington, gegründete Unternehmen Redhook wurde zum Vorreiter der Craft-Beer-Bewegung, die sich bald in den gesamten Vereinigten Staaten ausbreitete. Es vermittelte Amerika die Werte „lokales Brauen“ und „vielfältige, kreative Biere“. Dieser Geist lebt bis heute fort, und Brauereien auf der ganzen Welt kreieren neue Geschmacksrichtungen, indem sie ihre einzigartigen Sensibilitäten und Zutaten nutzen.
Unter den vielen Sorten sticht das ikonische IPA (India Pale Ale) hervor. An der Westküste Amerikas besticht es durch lebhafte Zitrus-Hopfenaromen, in Großbritannien steht die Harmonie mit Malz im Vordergrund, und in Japan sind einzigartige Sorten mit Yuzu oder grünem Tee entstanden. Obwohl sie einen gemeinsamen Stil haben, liegt der größte Reiz darin, wie Wasserqualität, Klima und die Philosophie des Brauers zu völlig unterschiedlichen Persönlichkeiten führen. Es ist wirklich eine Weltausstellung im Glas.
Craft Beer ist nicht nur „lecker“, es belebt Gemeinden, verbindet Menschen und regt den kulturellen Austausch an. Dieses Getränk, das vor unendlicher Kreativität strotzt, wird die Welt weiterhin überraschen, begeistern und vereinen.
Nonic von Azmaya
https://www.shokunin.com/de/azmaya/nonic.html
Sori Yanagi Wine Glass von Hirota Glass
https://www.shokunin.com/de/hirota/wine.html
Referenz
https://www.redhook.com/about
https://montanabrewers.org/craft-brewer-volume-share-of-u-s-beer-market-reaches-double-digits-in-2014/
https://www.brewersassociation.org/association-news/brewers-association-releases-annual-craft-brewing-industry-production-report-and-top-50-producing-craft-brewing-companies-for-2023/